Eine Interview-Reihe mit interessanten Architekt:innen über Dos und Don'ts bei der Hotelarchitektur: Was macht ein gutes Hotel aus? Was sind die schlimmsten No-Gos? Und welches ist ihr Lieblingshotel? Hier: Philipp Moeller von BAND Architektur, München
Thema Atmosphäre: Welches sind für dich die wichtigsten Aspekte, damit du dich gleich beim Betreten in einem Hotel wohlfühlst?
Ein freundlicher Empfang, ohne aufdringlich zu wirken, sowohl das Räumliche als auch das Personal macht es aus – der erste Eindruck zählt
Wenn der Gesamteindruck von Material und Lichtstimmung passt. Blumenarrangements, die Raumakustik und auch der Geruch im Haus müssen mich überzeugen
Der Empfang sollte widerspiegeln, was mich in diesem Hotel in allen Bereichen erwartet
Thema Technik: Wovon bist du am meisten genervt, wenn es nicht gut funktioniert?
Wenn es aufgrund einer eingebauten Klimaanlage keine Möglichkeit gibt, ein Fenster zu öffnen. Das ist für mich ein beklemmendes Gefühl bzw. fühle ich mich dann eingesperrt
Auch ein ständiges, anhaltendes Geräusch, das durch eine Klimaanlage verursacht wird, wird zum nervtötenden Moment
Zu viele Schalter und Lichtfunktionen! Licht ist eines der wichtigsten Elemente im Zimmer, daher sollte das Lichtkonzept einladend und nicht überladen sein und vor allem leicht zu bedienen sein
Wenn das Bett zu hart und das Bettzeug zu dünn und steif ist
Das Badezimmer sollte nicht zu klein sein; ich möchte das WC ungern als Ablage nutzen müssen
Thema Hotelzimmer: Was muss ein gutes Hotelzimmer auf jeden Fall „können“/bieten?
Ein gemütliches Bett, in dem man versinken kann
Genügend Platz, so dass man sich nicht ständig irgendwo anstößt
Am liebsten einen tollen Blick aus dem Fenster
Eine schöne große Dusche mit einer einfachen Bedienung und einem „vollen“ Wasserstrahl
Natürliche Materialien, wenig Schnick Schnack – durch zu viele Komponenten oder Dekoelemente kommt schnell das Gefühl auf, das Zimmer künstlich aufwerten zu wollen
Musik, die ich selbst steuern kann, die Klangqualität ist da auch entscheidend
Thema Spa: Worauf würdest du bei der Planung eines Hotel-Spas besonderen Wert legen?
Auf das Zusammenspiel der Materialien, weniger ist mehr
Lichtstimmung ist im gesamten Hotel sehr wichtig, aber im Spa-Bereich ist es entscheidend für den Wohlfühlfaktor
Dass die Ruheräume auch genau das sind: nicht zu kalt, nicht im Durchgang platziert und nicht zu laut
Ein Pool sollte ausreichend Platz zum Schwimmen bieten und nicht nur als „Planschbecken“ dienen
Die Saunalandschaft sollte etwas mystisch und abwechslungsreich gestaltet und nicht ein liebloser Gang sein, von welchem verschiedene Türen links und rechts abgehen
Mindestens eine Sauna mit Ausblick und Panoramafenster
Verschieden Ruhezonen mit gemütlichen Daybeds, Paarlounges und Liegen mit Blick in die Natur
schlechtes Licht, zu hell, zu grell, zu emotionslos
Küchengeruch im Hotel oder Flur
eine Klimaanlage, die dauernd laufen muss
unklare Wegführung und schwierige Orientierung
Was hat dich schon so richtig begeistert?
Wenn die Seife auf dem Zimmer so duftet, dass man sie am liebsten ständig bei sich haben möchte
Es gibt Räume, die einen wirklich vereinnahmen, ein Gefühl von Vertrautheit und Wohlbefinden erzeugen: So ist zum Beispiel die Therme in Vals mit dazugehörigem Hotel genauso ein Ort für mich. Die Therme soll an einen Steinbruch erinnern, dem verschiedene Quader herausgeschnitten wurden. Ein Gesamtkonzept vermittelt das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen, die absolute Ruhe verspricht
Es sind oft die Ausblicke und die Lage, die einem den Atem verschlagen
Hast du ein Lieblingshotel? Oder mehrere? Vielleicht ein City-Hotel und eines auf dem Land? Was schätzt du an denen besonders?
Das La Mamounia in Marrakesch ist ein fantastisches Hotel und ein Gefühl von 1.000 und einer Nacht kommt hier schnell auf. Eine wirkliche Oase mit einem traumhaften Garten, verschiedenen Restaurants, die jeweils individuell gestaltet sind, aber nicht aus dem Hotel-Gefühl herausbrechen.
Das Hotel Briol, in Dreikirchen in Südtirol, ist ein wirklich großartiger Ort. Einfach gestaltet, aber die Atmosphäre ist wie unter Freunden und Bekannten – ein Ort der Ruhe in der Natur, geteilte Bäder und Waschbecken auf dem Flur, eher wie eine Herberge für etwas anspruchsvollere Geister
DieVilla Arnica in Lana bei Meran ist ein Ort, an dem man sich zurück in eine andere Zeit versetzt fühlt. Ein sehr privates Ambiente, das ein Gefühl von familiärer Exklusivität erzeugt
Die Finca Son Gener auf Mallorca – liegt wirklich sehr idyllisch im Landesinneren der Insel, sehr liebevoll gestaltete Zimmer, ein toller Garten. Ein Ort, den man nicht mehr verlassen möchte, wenn man einmal da ist
Eine neue Interview-Reihe mit interessanten Architekt:innen über Dos und Don'ts bei der Hotelarchitektur: Was macht ein gutes Hotel aus? Was sind die schlimmsten No-Gos? Und welches ist ihr Lieblingshotel? Den Anfang macht Andrea Harbeck, Inhaberin .PEAM in Starnberg
Le Corbusier bereitete seine Projekte mit akribischen Recherchen vor. Sein Ideal war, als höchste Stufe des Schaffens, Ordnung herzustellen. Was ihn prägte, bewegte und begeisterte, zeigen ein neues Buch und eine Ausstellung.
In diesem Beitrag stellen wir Ihnen außergewöhnliche Hotels vor, die Wein und Architektur vereinen! Ob Rückzugsorte inmitten der Reben wie die Pergola Residence oder ein Farm-Hotel in historischer Architektur names Babylonstoren...