
Arbeiten Sie auch zu viel? Wie man sich durch kurze Auszeiten vor dauerhafter tiefer Erschöpfung schützen kann. Eine Reihe über Hotels, die für eine kurze intensive Auszeit um den Akku wieder aufzuladen, mehr bieten, als gewöhnliche Wellness. Dieses Mal: Sechs intensive Erlebnisse
„It is not about luxury any more, it is about experiences“, sagte mal eine spannende Hotelbesitzerin, die ich in Südafrika interviewte. Es zählen inzwischen die Erlebnisse, denn diese bleiben einem ewig im Gedächtnis, während übertriebenes in Szene setzen kaum noch jemanden interessiert.
Eine Stube mit Stern, eine Skihütte mit zwei Hauben, eine Kammer mit minus 100 Grad und ein Rooftop-Pool mit Glasboden. Wer sich wieder einmal so richtig spüren möchte, aus dem Kopf und dem Dauerdenken raus und stattdessen wieder ins Fühlen kommen möchte, der hat in diesem Hotel im österreichischen Sölden etliche Möglichkeiten dazu. Wer auf der Suche nach Erlebnissen ist, der ist in diesem familiengeführten Fünf-Sterne-Hotel im österreichischen Ski-, Wander- und Mountainbikeparadies Sölden bestens aufgehoben. Um welche Erlebnisse es geht? Nun, da gibt es einige… Und die Top-Platzierung variiert je nach Abenteuerlust, Alter und Genussfreudigkeit.
Bei mir war es das Essen von Stefan Speiser – zusammen mit seiner Souchefin Julia Gutenbrunner – in der mit einem Michelin-Stern und drei Hauben ausgezeichneten wunderschönen holzgetäfelten Ötztaler Stube. Wirklich selten habe ich so exzellent, dabei angenehm unprätentiös und dennoch fantastisch präsentiert gegessen. Das Zehn-Gänge-Menü zergeht auf der Zunge und ist dabei ausgesprochen originell. Ähnlich wie in der Architektur – und davon bin ich zu tiefst überzeugt – spürt man den Unterschied zwischen reinem Können und wirklicher Leidenschaft. Fließen die Liebe und die Leidenschaft des Gestalters bzw. Chefs in die Kreation ein, dann spürt man das einfach.
Auch zum Hotel gehört eine Hütte auf über 3.000 Metern. Wer jetzt bei Skihütte an Schnitzel mit Pommes denkt, der wird im rundum verspiegelten Gebäude namens ice Q kaum minderes Niveau vorfinden als im Hotel. Daher ist sie zu Recht mit zwei Hauben von Gault & Millau ausgezeichnet. Ebenfalls ein Erlebnis ist der Rotwein, der hier oben ausgebaut wird; man sollte meinen, dass der Traubensaft sich über die ungewohnte Höhe erschrickt, aber sie scheint ihm gut zu bekommen, denn der „Pino 3000“ ist ausgesprochen begehrt…

Hier wären wir beim zweiten Punkt des Erlebnisses: Jeder „James Bond“-Fan wird mich auslachen, dass in meinem Erlebnis-Ranking die Küche an erster Stelle kommt, denn hier wurde nichts geringeres als der legendäre Film „Spectre“ gedreht. Das verspiegelte Gebäude auf besagten 3.000 Metern Höhe wurde zwar nachträglich optisch etwas vergrößert und im Film zu einer Klinik in den Schweizer Bergen erklärt, aber das macht ja nichts. Übrigens kann man in den Sommermonaten hier täglich sein Morgen-Yoga absolvieren; da kann dann der Hund ziemlich weit herabschauen…
Nun zur Nummer vier der möglichen (Grenz-)Erfahrungen: Ein bißchen wie „James Bond“ in seinen Abenteuern kann man sich fühlen, wenn man im Outdoor-Pool auf dem Rooftop schwimmt. Dieser ragt spektakulär über die Fassade hinaus und hat dort einen gläsernen Boden durch den man fünf Stockwerke hinabblicken kann. Ich schaute lieber hoch und genoss den weiten Blick in das herrliche Bergpanorama und schaukele danach in einem der Ruheräum des 2.000 qm großen Summit Spas im fünften Stock.
A Pros pos sich spüren – hier die Nummer fünf: Für hart gesottene bzw. Mutige bietet das Hotel Das Central eine der allerneuesten Anwendungen, die unter anderem in den Longevity-Bereich fallen: eine sogenannte Kryo-Kammer mit nicht weniger, bzw. – besser gesagt – mehr als minus 100 Grad. Keine Sorge: Man kann sich vorher ein paar Sekunden bei minus 40 Grad gewöhnen ;-). Mit gepolsterten Kopfhörern, Handschuhen und Schuhen begibt man sich lediglich mit Badeanzug- oder Hose bekleidet hinein. Nach 30 Sekunden in der Vorkabine geht man in die Kammer des Schreckens und bleibt dort für 2,5 Minuten. Die Wand ist gläsern und die freundliche, mutmachende Spa-Chefin hält Sichtkontakt mit einem. Der Benefit der Behandlung – die inzwischen etliche begeisterte Anhänger unter den Stammgästen hat – liegt in der Förderung der Durchblutung für gesunde und strahlende Haut, der Stärkung des Immunsystems und der Muskelregeneration nach intensiven Sporteinheiten.
Zu guter Letzt sind da natürlich noch die Berge… In allen Varianten, die man sich wünschen kann. Der Ort Sölden hat sie für uns Menschen sanft erschlossen, sodass wir in allen vier Jahreszeiten intensive Erlebnisse (wie im Sommer wandern oder auf dem Mountainbike die Gipfel erobern) können. Mit dem Bike geht es allerdings eher hinunter. Und zwar auf etlichen Kilometern ausgewiesenen Trails rasant ins Tal (genannt shredden) und mit extra für den Bike-Transport vorgesehenen Gondeln in wenigen Minuten wieder rauf auf den Gipfel.
Was man in diesen Bilderbuchbergen bei Schnee alles erleben kann, muss ich Ihnen nicht erläutern; aber eines ist sicher: Tiefe Atemzüge und das Gefühl weit über den Ereignissen zu stehen, erleben zu dürfen ist das Größte. Dieses erhabene Gefühl der tiefen Verbundenheit mit der Natur liebt jeder Bergfan. Egal in welcher Form er sich fortbewegt. Anschließend dann in der Sauna dampfen, in der Kryo-Kammer japsen oder im beheizten Rooftop-Pool schweben und wiederum danach verboten köstliches Essen inklusive der dazugehörigen Weine, aus dem 30.000 Flaschen beherbergenden Weinkeller, genießen… Das lässt jeden – auch in wenigen Tagen – wieder zu sich finden und in Balance kommen! Dann kann man wieder spüren, dass man nicht seine Gedanken ist, sondern in erster Linie Seele, die gerade einen Körper zur Verfügung hat, mit dem sich all diese herrlich sinnlichen Dinge erfahren lassen.
In Sachen Transparenz: Wir danken dem Das Central für die Unterstützung unseres Aufenthaltes.
Über Erschöpfung
Lange Zeit war ich der Meinung, dass man sich nachts und am Wochenende, oder spätestens im Jahresurlaub erholt und dazwischen reinpowern kann ohne Unterlass. Wenn mir die Energie ausgeht, wird einmal im Jahr eine Ayurveda-Kur gemacht; die wird es schon wieder richten, davor und danach kann ich an meine Grenzen gehen... Leider stimmt das so nicht, denn der Körper und unsere Psyche sind keine Maschine, sondern ein komplexes System, welches unbedingt zwischendrin immer wieder runtergefahren werden möchte. Und das kann bereits an einem verlängerten Wochenende gelingen!
Immer mehr anspruchsvolle Hotel richten sich auf die gesteigerten Bedürfnisse nach tiefer Entspannung ein und bieten, neben Massagen und dem klassischen Wellnessanwendungen, zunehmend spezielle Angebote.
Es muss ja nicht gleich eine Burn Out-Gefahr vorliegen. Schon chronisch mangelnde Bewegung bei zu viel (und zu simpler) Energiezufuhr können Körper und Psyche aus dem Lot bringen. Wussten Sie, dass heutzutage mehr Übergewichtige, als Untergewichtige auf der Erde leben? Und wussten Sie, dass 60% der Weltbevölkerung es nicht schafft, am Tag die empfohlenen 30 Minuten moderater körperlicher Aktivität nachzukommen? „Sitting is the new smoking." heißt es bereits...

Dem kreativen Trio Stefan Dietz, E15 und Kaldewei ist es mit dieser Kollektion gelungen, nachhaltige Designelemente mit herausragender Funktionalität und ästhetische Raffinesse zu kombinieren.

Arbeiten Sie auch zu viel? Eine Reihe über Hotels, die für eine kurze intensive Auszeit, um den Akku wieder aufzuladen, mehr bieten, als gewöhnliches Wellness. Dieses Mal: Eine Kur, die satt, schlank und glücklich macht...
.webp)
Back to Basic oder der totale Reset? Wie eine Ayurveda-Kur Ihr Leben verändern kann. Ein Erfahrungsbericht aus dem Barberyn Waves Hotel auf Sri Lanka.